Beiträge von TWIKER

    OK, ich mache noch einen dritten und letzten Erklärungsversuch. Danach habt ihr wieder Ruhe von mir, versprochen.


    Der entscheidende Faktor für den Verbrauch ist bei jedem Elektrofahrzeug die gefahrene Geschwindigkeit. Ganz besonders bei unserem aerodynamischen Schrank Scenic E-Tech.


    Danach kommt lange, ganz, gaaaanz lange kein weiterer relevanter Faktor.


    Dann kommt die Außentemperatur, insbesondere aber eher nur auf kurzen Strecken, mit häufig notwendiger Erwärmung bzw Abkühlung. Bei längeren Strecken wirkt das im Vergleich zur Geschwindigkeit nur zu einem kleinen Bruchteil.


    Nur bei sehr langsamer Fahrt zB bei Verkehrsberuhigung spielt dann noch der Rollwiderstand bzw Reifenbreite und Luftdruck und das Gewicht insbesondere bei größeren Höhenunterschieden eine untergeordnete Rolle.


    Ja, ich habe den krassen Effekt der Geschwindigkeit beim Elektrofahrzeug auch lange nicht wirklich wahrhaben wollen, aber die Physik siegt gnadenlos über das Bauchgefühl.


    Wer mit einem Elektrofahrzeug weiter kommen will muss also langsamer fahren. Das gilt zwar prinzipiell auch für alle Verbrenner, aber durch die mehrfach höhere Ineffizienz, sprich viel höheren Grundverbrauch kommt das beim Verbrenner viel weniger deutlich zur Geltung.

    Ja, in der Tat, die 10 Grad Temperaturunterschied können schon 0,5 kWh pro 100 km Mehrverbrauch ausmachen.


    Bei Tempo 170 km/h liegt der Verbrauch bei etwa 40 kWh pro 100 km.


    Bei Tempo 120 km/h bei etwa 25 kWh pro 100 km.


    Und bei Tempo 80 km/h eher schon unter 15 kWh pro 100 km.

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    Die Auswirkung des quadratischen Anstiegs des Luftwiderstand wird leider immer gerne verdrängt. Bei Verdopplung der Geschwindigkeit vervierfacht sich der Luftwiderstand. Bei unseren im Vergleich zu Verbrennern sehr effizienten Elektrofahrzeugen wirkt sich das leider entsprechend viel stärker aus, zwar nicht direkt mit Faktor 4, aber typischerweise mindestens mit Faktor 2. Eine Verdopplung der Geschwindigkeit bedeutet also eine Halbierung der Reichweite.


    Daher als Anregung zur Erinnerung an den Unterricht in der Schule das prinzipielle Diagramm oben. Hier zB bei 55 km/h eine Reichweite von 350 km. Bei doppelter Geschwindigkeit 110 km/h nur noch 175 km.


    Ich habe in meinen mehr als 15 elektrischen Jahren daher den Merksatz eingeprägt: Sinkt die Reichweite unter die Reststrecke (plus eine individuelle Sicherheitstoleranz), dann reduziere ich die Geschwindigkeit.