Das, was du beobachtet hast, klingt im ersten Moment ungewöhnlich – ist aber technisch durchaus erklärbar und kommt bei vielen E-Fahrzeugen gelegentlich vor. Wenn du dein Ladeziel in der Renault-App auf 85 % setzt und das Auto dann bei 86 % stoppt, ist das noch völlig im Rahmen. Die Ladesysteme arbeiten nicht millimetergenau, und es gibt oft kleine Toleranzen im Bereich von 1–2 %.
Interessant wird es bei dem späteren Sprung auf 91 % nach einigen Tagen Standzeit. Auch das kann man technisch nachvollziehen. Zum einen arbeitet das Batterie-Management-System (BMS) nicht mit einer starren Messung, sondern mit einer komplexen Berechnung des Ladezustands. Nach längerer Standzeit – vor allem wenn sich die Temperatur verändert hat – kann es zu einer Neukalibrierung kommen. Dann „merkt“ das System plötzlich, dass der Akku etwas mehr Kapazität hat als vorher angenommen, und passt die Anzeige entsprechend an.
Dazu kommt: Die Spannung in den Zellen kann sich leicht erhöhen, wenn die Temperatur steigt – etwa, wenn das Auto vorher kühl stand und später in der Sonne erwärmt wurde. Auch das interpretiert das BMS möglicherweise als höheren Ladezustand.